Jüdische Gemeinde Frankfurt (Oder) e.V.

Im Sommer 1997 ließen sich die ersten aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden jüdischen Zuwanderer in Frankfurt (Oder) nieder. Sie kamen in eine Stadt, in der es früher eine der größten und angesehensten Jüdischen Gemeinden Deutschlands gab. Mit der Neugründung der Gemeinde wurde das jüdische Leben in der Stadt nach über sechzig Jahren erneut zum Leben erweckt.

Das häufig besuchte Gemeindehaus. Foto: Jüdische Gemeinde Frankfurt/Oder

Am 1. Juni 1998 begannen die jüdischen Zuwanderer, die Idee der Gemeindegründung in die Realität umsetzen. Sie wussten zu dieser Zeit nicht, welche Resonanz, welches Interesse und welche Unterstützung die Neugründung der Gemeinde in der Stadt erfahren würde. So entstand nach einer 60–jährigen Unterbrechung eine neue Jüdische Gemeinde, die mit ihren augenblicklich 198 Mitgliedern (zusammen mit den Familienangehörigen ca. 600 Personen) zu einer der größten unseres Bundeslandes zählt. Die Jüdische Gemeinde der Stadt Frankfurt (Oder) ist Mitglied des Verbandes der Jüdischen Gemeinden des Landes Brandenburg. Auch die räumlichen Voraussetzungen sind hier für das Gemeindeleben ausgesprochen gut. Der Sitz der Jüdischen Gemeinde ist in einem schönen alten Haus in der Halben Stadt 30. Die Gemeindemitglieder haben viel Kraft und Zeit investiert, um das Innere des Gebäudes zu renovieren und den Gebetssaal prachtvoll zu gestalten.

Wir haben derzeit die folgenden Ausstellungen in der Gemeinde:

  1. „Rabbi Dr. Martin Solomonski – ein Frankfurter Rabbiner 1910-2010.“
  2. „Ausstellung zur Geschichte der Juden in Frankfurt (Oder) 1294-1945.“
  3. „Rabbiner in Frankfurt (Oder) – Geachtet und Geschätzt.“
  4. „Die Gerechten unter den Völkern.“
  5. „Jüdische Einrichtungen in der Stadt Frankfurt (Oder) von 1800 bis 1933.“
  6. „Mahnung der Lebenden-Vergesst nicht- den Jüdischen Opfern des Faschismus 1933-1945 zum ehrenden Gedenken der Stadt Frankfurt (Oder).“
  7. „Zum Gedenken an unsere Brüder, die in Frankfurt (Oder) lebten und im Ersten Weltkrieg (1914-1918) gefallen sind.“

Darüber hinaus gibt es einen Senioren- und einen Frauenclub. Im Haus ist außerdem eine Bibliothek mit Büchern in russischer, deutscher und hebräischer Sprache eingerichtet worden.

Beter mit Tora-Rolle. Foto: Jüdische Gemeinde Frankfurt/Oder

Die Mitglieder der Gemeinde bemühen sich stets um Kontakte zu anderen Organisationen und Einrichtungen der Stadt, organisieren Begegnungen und laden insbesondere zu den jüdischen Feiertagen Gäste zu sich ein. 

Larissa Bargtel, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfut(Oder)